10 Fragen des Raummanagements – Teil 2

Nachdem im ersten Teil (10 Fragen des Raummanagements -Tei l-1 Einleitung) ein grundsätzliches JA zum Raum- und Ressourcenmanagement erarbeitet wurde, dreht sich in diesem Blogpost nun alles um:

10 Fragen des Raummanagements – Frage 1: Wie wird gebucht?

Rückblick und aktuelle Anforderungen

Obwohl dieser Blog sich mit Technologie und Digitalisierung befasst, lohnt ein kurzer Rückblick in die analoge Welt. Wie wurden früher Räume gebucht? „10 Fragen des Raummanagements – Teil 2“ weiterlesen

10 Fragen des Raummanagements – Teil 1

Dies ist er erste Artikel der Serie „Die 10 Fragen des Raummanagements“, welcher sich intensiv mit der Frage der optimalen Nutzung von Meetingräumen und der darin enthaltenen Technik widmet.

Wozu Ressourcenmanagement ?

Die Räume, um die es in dieser Serie gehen soll, haben viele verschiedene Namen und trotzdem ist fast immer das Gleiche gemeint. Ganz egal ob es nun Konferenzzimmer, Meetingraum, Besprechungsraum, Sitzungssaal, Schulungsraum oder liebevoll Konfi genannt wird, genau jener Typus Raum ist hier gemeint. „10 Fragen des Raummanagements – Teil 1“ weiterlesen

Firmentelefonie heute und morgen

Man könnte glauben, dass Firmentelefonie oder Unified Communication, wie es neudeutsch heisst aber trotzdem oft nur Telefonie meint, eigentlich ein recht stabiles Geschäft ist. Nach ein paar Revolutionen im Bereich der Tarife und der Umstellung auf SIP-Anbindung, also VoiceOverIP anstatt der traditionellen ISDN-Leitungen, ist man versucht zu glauben, dass das Geschäft ziemlich unverändert sei.

Firmentelefonie heute

Doch weit gefehlt! Wie die aktuellen Zahlen von AVAYA, einem der global führenden Anbietern von Telefonanlagen für Unternehmen, zeigen, befindet sich das Geschäftsmodell massiv im Umbruch.

Ein kurzer Blick in die aktuellen AVAYA-Zahlen:

  • Umsatz im viertel Quartal Q4 2015 im Vergleich zum Vorjahr: -23% (!)
    Hier müssten eigentlich die Alarmglocken schrillen
  • Bruttomarge YoY Q4: Von 52% auf 65%, also +25% relativer Zuwachs
    Mehr vom guten Geschäft und weniger vom schlechten; Daumen hoch.
  • Umsatz je Mitarbeiter YoY Q4: $ 342T vs. $ 270T (+26% !)
    Hier fehlt mir der Vergleich aber die Steigerung ist natürlich enorm.
  • Anteils der Software-Produkte am Umsatz: 72% (!)
    Wer kann da noch von Hardware-Herstellern sprechen?

Die offizielle Erklärung scheint auf den ersten Blick so kurz wie einleuchtend:

 „the market is in transition from capex to opex communications purchases, and this new subscription-based model is causing a ’short-term‘ slowdown in revenues – which are expected to reverse over time.“

Soll heissen: Kunden kaufen keine Kommunikationsanlagen mehr, sondern mieten einen Service im Zuge eines Abos, das exakt nach tatsächlichem Bedarf abgerechnet wird. Dies funktioniert aber realistischerweise nur mit Software, physikalische Hardware läßt sich nicht so einfach ein- und ausschalten. Scheinbar ist das Dogma
CAPEX Ausgaben sind gut, OPEX so niedrig wie nur irgendwie möglich,
durchbrochen, denn genaus so spricht es das Management aus.
Ich habe da so meine Zweifel, denn wenn Unternehmen in Zeiten billigen Geldes (und so billig wie jetzt war es noch nie!) nichts investieren, wann sollten sie dann?

Das Avaya Management ist hingegen überhaupt nicht traurig über den doch gewaltigen Umsatzrückgang von über einem Viertel! Vielmehr ist man fest überzeugt, dass mittelfristig die Umsätze wieder steigen werden, wenn die „Abo-Kunden“ schöne regelmäßige Einkünfte bringen.

Andererseits kann (und muss) man einwenden, dass die Umsatzrückgänge ganz real sind, die „Wiederkehr“ hingegen keineswegs gesichert ist. Also nichts anders als eine Hoffnung des Managements ist!
Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo in der Mitte.

Was lernen wir aus der Geschichte?
  • Die massiven Umsätze mit traditioneller Telecom-Hardware gehören der Vergangenheit an. Speziell in Unternehmen mit einem hohen Anteil an mobilen Mitarbeitern oder mit New World Of Work (Hot Desking, etc.) passt ein Festnetztelefon irgendwie nicht so recht ins Bild.
  • Flexiblere Abrechungsmodelle erlauben es, viel kurzfristiger auf geänderte Anforderungen zu reagieren. Dies kann durchaus „gefährlich“ für Anbieter sein, wenn der Kunde ungleich schneller aus einem unbequemen, weil nicht mehr passenden Vertrag aussteigen kann.
  • Infrastructure as a Service ist ein klassisches Produkt unserer Zeit und Telecom-Produkte lassen sich leicht standardisieren. Anstatt massiver Nebenstellenanlagen im Keller läuft heutzutage die PBX in irgendeinem Rechenzentrum oder in der berühmten Cloud.
  • Ehemals nur im Hardware-Geschäft tätige Anbieter (deswegen früher auch Hersteller genannt) haben dieses Geschäft samt Geschäftsmodellen praktisch aufgegeben und konzentrieren sich auf die Erbringung von Services. Dies bedeutet zwangsweise, dass die gesamte Wertschöpfungskette mit Händlern, Installateuren, etc. wegbricht, denn diese werden kaum mehr gebraucht bzw. werden aktiv übergangen!
Fazit

Die Zahlen sind in mehrfacher Hinsicht interessant. Ob die gelieferten Begründungen des Managements nur ein verzweifelter Ausdruck der Hoffnung „bald wird es wieder besser“ ist oder Ausdruck von professsionellem Weitblick sind, wird die Zukunft zeigen. Fakt ist jedoch, dass Anbieter wie AVAYA ein Branding-Problem haben: Je weniger AVAYA Endgeräte im Blickfeld des Nutzers sind, weil der nur mehr Google, Apple und Microsoft vor sich hat, umso schwieriger wird es, das Thema Kommunikation als eigenständiges Aufgabengebiet zu positionieren. Good Luck Avaya!

Datenquelle:
Wainhouse Research Blog – UC Musings from the Avaya Partner Conference

Wie IoT einen echten Mehrwert bringt

Alle reden über das IoT, das Internet of Things, zu Deutsch Internet der Dinge, aber wozu braucht man das überhaupt? Die Frage, wie IoT einen echten Mehrwert bringt, stellen sich wahrscheinliche alle, die sich nicht als Anbieter sondern als potentieller Kunde oder Nutzer damit beschäftigen.

Begriffsdefinition

Wikipedia beschreibt IoT verblüffend einfach:

Das Ziel des Internets der Dinge ist es, die Informationslücke zwischen der realen und virtuellen Welt zu minimieren. Diese Informationslücke besteht, weil in der realen Welt Dinge tatsächlich einen bestimmten Zustand haben (z. B. „Luft ist kalt“, „Druckertoner ist voll“), dieser Zustand im Internet jedoch nicht bekannt ist. Ziel ist also, dass viele reale Dinge die eigenen Zustandsinformationen für die Weiterverarbeitung im Netzwerk zur Verfügung stellen.

Der Ansatz ist also trivial: Sobald „reale Dinge“ ihren aktuellen Zustand zur Verfügung stellen, können andere Systeme oder auch Menschen überhaupt davon Kenntnis erlangen. Und dies ist die Grundbedingung für die Steuerung oder Optimierung.

Das Milliardenbusiness IoT

Die allseits bekannte Gartner Group sagt voraus, dass schon 2020 ca. 20,8 Mrd (!) Geräte am IoT hängen werden (Gartner Group says billions of connected „things“). Lassen wir einmal das große Geschäft mit der dafür nötigen Hardware außer Acht, so steht eines fest:

IoT wird dafür sorgen, dass Aussagen wie „das habe ich doch nicht gewußt“ oder „wenn wir das gewusst hätten“ im Business Umfeld nur mehr als Ausrede angesehen werden.

Konzepte wie Big Data sind eng mit IoT verknüpft, denn erst die intelligente Auswertung der enormen Datenmengen kann zu verwertbaren Ergebnissen und darauf aufbauenden Entscheidungsgrundlagen führen.

IoT im Umfeld von Arbeitsplatz und Gebäude

Hier gilt es einen Zyklus von drei abgrenzbaren Bereichen zu unterscheiden: „Wie IoT einen echten Mehrwert bringt“ weiterlesen

CIO-Prioritäten von Bildungseinrichtungen

Eine kürzlich durchgeführte Befragung hunderter CIOs und IT-Verantwortlicher diverser höherer Bildungseinrichtungen fasste die Top 5 CIO-Prioritäten von Bildungseinrichtungen zusammen.

Grundlegendes

  • 94% Zustimmung/starke Zustimmung bei den über 400 Teilnehmern, dass „digitale Lehrunterlagen das Lernen für Schüler/Studenten effizienter und effektiver“ macht.
  • 87% Zustimmung/starke Zustimmung für „Digitale Kursunterlagen ermöglichen personalisierteres und ergiebigeres Lernen als gedruckte Skripten“
  • 96% Zustimmung/starke Zustimmung für „Adaptive Lerntechnologien haben großes Potential bei der Ergebnisverbesserung für die Studenten“ „CIO-Prioritäten von Bildungseinrichtungen“ weiterlesen

Who owns the AV Department – ISE 2016 Vortrag

Für alle, die nicht bei meinem Vortrag „Who owns the AV Department – Creating an AV Master Plan“ letzte Woche in Amsterdam dabei sein konnten, habe ich die Präsentation nun online gestellt. Die Präsentation wurde aufgrund der internationalen Ausrichtung der ISE in Englisch gehalten.

Wenn ich einen Kernsatz herausstreichen müsste so wäre es wahrscheinlich dieser:

We AV people must be able to quantify, qualify and justify our needs.

Wenn wir es also schaffen, unseren Bedarf kompetent zu begründen, dann werden sich auch die dafür nötigen Budgets finden.

Anstatt vieler zusätzlicher Worte über den Inhalt ist die Präsentation gleich hier eingebettet, kann aber auch heruntergeladen, gedruckt oder natürlich auch geteilt werden.

Mein Vortrag war Teil des AV/IT-Seminars, welches auf der ISE 2016 erstmals stattfand und dafür eigentlich recht gut besucht war.

Für die Organisation war Dieter Michel zuständig, den sicherlich einige als Herausgeber des Prosound Magazins kennen. Die beiden anderen Vorträge wurden von den beiden Profis Volker Löwer, IFBcon sowie Lutz Rathmann, Riedel gehalten und waren höchst interessant. Während Lutz über die praktische Anwendung von konvergenten AV/IT-Netzwerken bei Großevents sprach, konnte Volker Löwer aus seiner langjährigen Praxis berichten und bestätigen, dass der AV-Bereich zunehmend von den IT-Leitern übernommen wird. Wie auch in meinem Vortrag ausführlich angesprochen, kann dies sowohl ein Nachteil als auch ein großer Vorteil sein.

Da das Thema durchaus kontroversiell ist, denke ich doch, dass nicht Alle meiner Meinung sind. Genau dafür gibt es die Kommentar-Funktion hier; probieren Sie diese doch einfach einmal aus. Ich freue mich auf Ihr Feedback.

Die fünf grössten Startup-Fehler

Alle Menschen machen Fehler, das ist ganz normal. Daher werden auch Gründer von Startups Fehler machen. Irgendwie ärgerlich ist es aber, wenn viele Fehler eigentlich vermeidbar wären, weil schon längst als Stolperfalle bekannt. Nachfolgend daher die fünf grössten Startup-Fehler: „Die fünf grössten Startup-Fehler“ weiterlesen

AV in den kommenden 10 Jahren

Anlässlich 10 Jahre InAVate Magazine, dem wahrscheinlich marktführenden europäischen Fachmagazin, wurden Unternehmen und Personen zu ihrer Meinung zum Thema „AV in den kommenden 10 Jahren“ befragt. Ich fühle mich sehr geehrt, in den illustren Kreis aufgenommen worden zu sein.
Ein Auszug aus meinem Artikel findet sich in der Jänner Ausgabe des Print Magazins, den Link zur Website mit dem kompletten Artikel finden Sie hier.

With InAVate EMEA celebrating its 10th birthday this year, Tim Kridel canvasses opinion from distributors, integrators, manufacturers and consultants about what they thought would be the biggest changes in pro AV over the next 10 years?

Quelle: AV in the next 10 years: Harald S | Features | InAVate

Vortrag auf der ISE Amsterdam 2016

Kurze Werbung in eigener Sache: Ich freue mich mitteilen zu dürfen, dass ich einen Vortrag auf der ISE Amsterdam 2016 halten werde. Dieser findet im Rahmen eines AV/IT-Seminars mit folgendem Titel statt:

AV and IT – Two worlds collide at ISE 2016

Nachfolgend noch einmal alle Details meines Vortrages:

Titel des Vortrages:
Who owns the AV department?
Creating a ‘Master Plan’ to secure investment.
Wann:
Freitag, 12. Februar. Das Seminar startet um 1000 Uhr, mein Vortrag ist für ca. 1050 Uhr geplant.
Wo:
RAI Center, Raum G104

Zum Inhalt vorab nur soviel: Die Konvergenz von AV und IT findet nicht nur auf der technischen Seite sondern zunehmend auch auf der organisatorischen Seite statt. Die Auswirkungen für Organisationen sind durchaus signifikant und erfordern ein generelles Umdenken. Der Vortrag soll die Herausforderungen sowie verschiedene mögliche Lösungsszenarien aufzeigen.

Der Veranstalter besteht auf einer vorherigen Registrierung, daher bitte folgenden Link zur Anmeldung verwenden: Zur Registrierung

Wenn Sie also auch am Freitag auf der ISE sind, dann schauen Sie doch einfach vorbei. Auch die anderen Vorträge versprechen höchst interessant zu sein. Also, wir sehen uns in Amsterdam!

Details hier:
https://www.iseurope.org/av-it-seminar-programme

Smart Living – Digital Business Trends

Gestern abends fand im total vollen Wiener Haus der Musik eine höchst interessante Veranstaltung zum Thema Smart Living statt. Veranstalter war dbt digital business trends, eine Kooperation von APA und SD one.
Meine Erwartungen waren recht gedämpft, denn nach gefühlt hundert solcher Events und den ewig gleichen Fragen (ja natürlich wurde wieder über den unsäglichen Internet-Kühlschrank gesprochen!) stumpft man leider ein wenig ab.
Aber weit gefehlt! Die Vortragenden brachten ihre Themen überzeugend und spannend.
Beide Vorträge verdienen eine Erwähnung.

Aktueller Stand der Technik von Veronika David & Benjamin Aigner vom FH Technikum Wien

Kurze Zwischenfrage: Hätten Sie gewußt, dass man an dieser Wiener FH tatsächlich ein Bachelor Studium Smart Home machen kann? Die beiden Vortragenden Veronika David und Benjamin Aigner kamen selbstverständlich aus diesem Bereich und zeigten viele Use Cases auf, besonders im Bereich Assisted Living für Menschen mit Beeinträchtigungen. Vieles des Vortrages war mir auch deshalb bekannt, weil ich kürzlich bei diesem Institut zu Besuch eingeladen war.
Fast erwartungsgemäß kamen immer wieder die gleichen Argumente, warum sich das Smart Home noch nicht auf breiter Front durchgesetzt hat. Es war von zu hohen Kosten die Rede, von mangelnder Sicherheit (da stimme ich jedoch zu 100% zu, mehr darüber in Kürze hier auf diesem Blog!) und von mangelnden Standards. Dass es vielleicht daran liegt, dass es an DER Killerapplikation mangelt oder dass Wohnen selbst nur extrem schwer automatisierbar ist, wird hingegen kaum erwähnt.
Auffallend war auch, dass bestehende kommerzielle Systeme, egal von welchem Hersteller, fast pauschal als ungeeignet dargestellt wurden. Nun ist es ein Vorrecht der Jugend und der Forscher, Bestehendes in Frage zu stellen, aber ich erlaube mir schon die Gegenfrage, ob man wirklich glauben soll, dass ein unter Linux laufender Desktop PC die geeignete Plattform für die Heimautomation ist. Bei vielen dieser Projekte fehlt mir einfach die praktische und kommerzielle Komponente. Vielleicht wäre es an der Zeit nicht das x-te Grundlagen-Forschungsprojekt zu fördern, sondern ein einziges davon bis zur echten Markteinführung zu bringen.

Trotzdem schön anzusehen, dass man sich nun in Österreich auch auf Universitätsniveau mit der Thematik Smart & Assisted Living beschäftigt.

Robotik im Smart Living Umfeld von Markus Vincze, Institut für Automatisierungs- und Regelungstechnik der TU Wien

Sorry, wenn ich jetzt ganz ungeniert schreibe: So sehen Nerds aus! Pulli und runde Nickelbrille in einem Meer von Anzugträgern sind schon auffällig! Aber was für eine Überraschung: Prof. Vincze ist ein brillianter Erzähler und vermittelt seine Inhalte mit viel Humor, bleibt dabei aber immer höchst professionell. Man merkt, dass er seit vielen Jahren tief im Thema Robotik ist; dieser Mann weiß, wovon er spricht. Besonders erfreulich war, dass er zum Thema Nest und selbstfahrenden Autos von Google den Amerikanern in erster Linie blendendes Marketing zugesteht, mit Recht aber darauf hinweist, dass ähnliche Ergebnisse, wenn auch mit viel weniger Presse-Tam-Tam, tagtäglich in Europa und sogar bei uns in Österreich passieren. 100% Zustimmung!
In einem seiner Projekte erhielten ältere Personen nach einer nur relativ kurzen Einschulung einen Haushaltsroboter für die Dauer von 3 Wochen. Das durchaus überraschende Ergebnis: Die älteren Damen und Herren hatten deutlich weniger Berührungsängste als befürchtet; den Roboter zu bedienen empfanden alle als viel einfacher als den Umgang mit dem Smartphone oder Tablet!

Hier ein kurzes Video aus diesem Projekt:

Welche Funktionen wünschen sich die Nutzer nun von einem Roboter?
Drei wesentliche Aufgaben zeigen auch gleich, wie ungeheuer schwierig es ist.

  1. Das Aufheben von am Boden liegenden Gegenständen. Dies ist für viele ältere und gebrechliche Personen oft leider unmöglich; hier kann ein Roboter wirklich von großem Nutzen sein.
    Fazit: Das ist eine Paradeanwendung für Roboter, das funktioniert schon heute sehr gut und die Roboter werden auch immer besser.
  2. Gegenstände transportieren
    Eigentlich ganz logisch aber wer denkt daran? Für gebrechliche Personen ist es schwer genug, in der Wohnung von A nach B zu kommen. Dabei auch noch Gegenstände zu tragen oder eine Kaffeetasse zu balancieren ist aber extrem mühsam oder unmöglich. Diese Aufgabe erledigen Roboter ganz einfach, ein echter Gewinn an Lebensqualität für den Nutzer.
  3. Gegenstände von „oben“ herunter holen.
    Als nicht gebrechlicher oder beeinträchtiger Mensch vergisst man oft, wie viele Dinge in unserem Umfeld irgendwo „oben“ sind. Und wer z.B. im Rollstuhl sitzt, für den beginnt „oben“ schon bei weniger als der halben Raumhöhe! Ein Helferlein, welches mir Dinge aus dem oberen Drittel des Kastens holen kann, ist also äußerst wünschenswert.
    Aber genau hier zeigen sich die derzeitigen Limits der Roboter. Prof. Vincze schilderte das Dilemma:
    Einerseits soll ein Roboter über möglichst wenig Grundfläche verfügen um wenig Platz zu beanspruchen und wendig zu sein, andererseits ist für die nötige Stabilität zum Erreichen großer Höhen eine große Basis unverzichtbar! Kinetische Balancierung kostet aber viel Geld und erhöht die Komplexität.
    Kurzum, hier muss noch viel geforscht werden.

Beim anschließenden Networking im Dachgeschoß hörte man das eine oder andere skeptische Wort. Dies bestärkt mich jedoch nur in meiner Meinung: Wahre Innovationen warten nie auf den Kunden oder Fragen den Kunden, was oder wie er etwas gerne hätte, wahre Innovationen überraschen den Nutzer und befriedigen ein Bedürfnis, von dessen Existenz er/sie noch gar nichts wußte. Wie sagte Henry Ford so grandios zum Thema Automobil:

Wenn ich die Leute gefragt hätte, was sie wollten, hätten sie gesagt, sie wollen schnellere Pferde!

Ich freue mich auf weitere Veranstaltungen der DBT und gratuliere den Veranstaltern zu einem vollen Haus!